REPERTOIRE
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Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 4 G-Dur für Orchester mit Sopransolo
1. Bedächtig. Nicht eilen
2. In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast
3. Ruhevoll. Poco adagio
4. "Das himmlische Leben." Sehr behaglich
Mahlers vierte Sinfonie gilt nach den monumentalen ersten drei Sinfonien, in denen das Heroische neben dem Volksliedhaften und geradezu Frühromantischem steht, als idyllische Sinfonie. Das "freundliche", im Sommer 1900 abgeschlossene Werk, fand bei der Uraufführung mit dem "Kaim-Orchester" 1901 in München indessen keine freundliche Aufnahme. Das Publikum wunderte sich über die Einfachheit der Themen des ersten Satzes, erwartete mehr Spektakuläres. Konzipiert ist diese vielleicht "klassischste" Sinfonie Mahlers vom vierten Satz, "Das himmlische Leben", her. Schon 1892 hatte Mahler diesen Text aus der Volksliedersammlung "Des Knaben Wunderhorn" vertont. Im scherzoartigen zweiten Satz sind die Saiten der Solo-Violine höhergestimmt und verleihen dem Klang einen fahlen-, zuweilen auch schreiend-rohen und gespannten Klang, "Freund Hein" war die ursprüngliche Satzbezeichnung. Der Tod spielt hier zuweilen auch behaglich mit. Der dritte Satz ist ein ruhevolles Adagio, dessen E-dur-Jubel das Himmelreich verspricht. Im Humor des vierten Satzes "Sehr behaglich" ist gewissermaßen das, was der kleine Moritz sich unter dem Himmel vorstellt, musikalisiert: Wohllebe, aber auch Gedankenlosigkeit. D.h. der Himmel ist in Mahlers Denken auch nicht der Ort der Seligkeit ein Blick auf die Erde mit seiner Natur und Narretei (die Mahler durch Schellenklänge symbolisiert). Am Ende der himmlischen Freuden aber steht die Musik und verbreitet den wahren Abglanz der Transzendenz. Ganz unpathetisch, kammermusikalisch, endet diese Sinfonie - und Kammermusik, das wissen Orchestermusiker und Orchesterleiter, ist die Basis für eine gute Orchesterarbeit.
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