REPERTOIRE
Sergej Rachmaninow – Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44
Lento - Allegro moderato
Adagio ma non troppo
Allegro
"Die Musik eines Komponisten sollte sein Geburtsland ausdrücken, seine Liebesaffären, seine Religion, die Bücher, die er liebt. Sie sollte das gesamte Produkt der Erfahrungen des Komponisten sein." (Rachmaninow)
Betrachtet man unter diesem Blickwinkel die in den Jahren 1935/36 in den USA entstandene dritte Sinfonie, wird dieses rhapsodisch anmutende Werk verständlicher. Im ersten Satz scheint Rachmaninow hin und her gerissen zwischen einer volksliedhaften, nahezu romantisch instrumentierten Melodie und "störenden" Modernismen an den Grenzen der Atonalität. Hier setzt Rachmaninow den von ihm eingeschlagenen Weg eines Stils, der sich zwischen Romantik und Moderne bewegt und immer am Klang orientiert ist, konsequent fort. Durch scharfe Kontraste in der thematischen Verarbeitung und der Harmonik erreicht er ungewohnte Klangfarben und eine ausgefeilte Differenzierung der Instrumentierung mit einer kammermusikalischen Wirkung.
Auch in ihrem Aufbau ist diese Sinfonie etwas Besonderes. Der sonst viersätzige Sonatensatz-Zyklus wird durch eine Integration des Scherzos in den romantisierenden langsamen Satz zu einer Dreisätzigkeit verkürzt.
Seine Drohung "nie wieder eine Sinfonie zu komponieren", die er nach Fertigstellung der zweiten Sinfonie 30 Jahre zuvor ausgesprochen hatte, machte Rachmaninow also nicht wahr und schuf damit eins der wenigen Werke, das ihm selbst gefiel.
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