REPERTOIRE
Robert Schumann – Sinfonie Nr. 1 B-dur op. 38 (Frühlingssinfonie)
Andante un poco maestoso - Allegro molto vivace
Larghetto
Scherzo: Molto vivace
Allegro animato e grazioso
"O wende, wende deinen Lauf! Im Tale blüht der Frühling auf!"
Adolph Böttger (1815-1870)
Diese Verszeilen waren Inspirationsquelle für die erste Sinfonie von Robert Schumann, die zunächst auch mit dem pogrammatischen Titel "Frühlingssinfonie" überschrieben wurde. Die vier Sätze - 1. Frühlingsbeginn; 2. Abend; 3. Frohe Gespielen; 4. Frühlingsabschied - sind in Schumanns "Sinfonien-Jahr" 1841 entstanden. Woher seine Entscheidung rührte, letzten Endes auf die bildgebenden Überschriften zu verzichten, kann nur vermutet werden. Ein Grund lag sicherlich in der Tatsache, dass sich Schumann, der sich vor allem stark an Schubert und dessen so genannter "Großen C-Dur-Sinfonie" (D 944) orientierte, in der Tradition von desselben und auch von Beethoven sah. Daneben stand er auch sicherlich unter dem Einfluss Mendelssohns, der die Uraufführung am 31. März 1841 in Leipzig leitete.
Mit seiner ersten Sinfonie erzielte Schumann einen durchschlagenden Erfolg. Dies bedeutete nun auch die endgültige Anerkennung Schumanns als ein Komponist großer Werke. "Schöner glücklicher Abend", notierte er in seinem Tagebuch am Abend der Uraufführung.
Viele Überlegungen und Versuche gingen dieser Komposition voran, die den Auftakt zu weiteren Sinfonien, eine davon noch im gleichen Jahr, bildete. Nach einem schaffensreichen "Lieder-Jahr" schien nun der Zeitpunkt gekommen, sich an die komplexe und anspruchsvolle Form der Sinfonie zu wagen. Mit dazu beigetragen hat hierzu sicherlich auch die Hochstimmung der jungen, endlich geschlossenen Ehe mit Clara Wieck. So sagt Schumann selbst "Ich schrieb die Sinfonie, wenn ich sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen bis ins höchste Alter und in jedem Jahre von neuem überfällt. Schildern, malen wollte ich nicht; dass aber eben die Zeit, in der die Sinfonie entstand, auf ihre Gestaltung, und dass sie grade so geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich wohl." (23.11.1842).
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