REPERTOIRE
Felix Mendelssohn Bartholdy – Elias, Oratorium nach Worten des Alten Testaments
"Ich hatte mir eigentlich beim Elias einen rechten.Propheten gedacht, wie wir ihn heut. zu Tage wieder brauchen könnten, stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster, (.) und doch getragen wie von Engelsflügeln". Dieses Zitat aus einem Brief des 29jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy an den Dessauer Pfarrer Julius Schubring belegt seine frühe Faszination für den biblischen Propheten.
Zehn Jahre hatte sich Mendelssohn mit dem Text beschäftigt, ohne ein konkrete Partitur vorzulegen. Erst eine Einladung des Musikfestivals in Birmingham beschleunigte den Arbeitsprozess. Umso erstaunlicher, dass es Mendelssohn gelang, unter diesem enormen Zeitdruck ein zweieinhalbstündiges Oratorium von zeitloser Faszination zu schaffen.
Schon die Uraufführung in Birmingham war in vielerlei Hinsicht spektakulär. Zum ersten Mal in der Musikgeschichte wurde ein Sonderzug eingesetzt, der die rund 300 Mitwirkenden von London nach Birmingham brachte. Eine spätere Aufführung der zweiten, überarbeiteten Fassung, bescherte Mendelssohn sogar eine Privataudienz bei Königin Victoria.
Die Handlung beruht auf dem alttestamentarischen Buch der Könige und erzählt Propheten Elias, der in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts vor Christus im Reich Israel lebte und das von Gott abgefallene Volk, das mit Hunger und Durst bestraft wird, versucht zurück zum Glauben zu bringen.
Ein Engel des Herrn hat Elias sich am Bach Krith niedergelassen, an dem ihn Raben mit himmlischer Speise versorgen. Als auch der Bach vertrocknet ist, weist der Engel dem Propheten den Weg in die Stadt Zarpath, wo er das Kind einer Witwe durch die Kraft seines Gebets zum Leben erweckt. Im dritten Jahr der Dürre fordert Elias König Ahab auf, das Volk zu einem Wettstreit zwischen ihm und den Priestern des Baal auf dem Berg Karmel zu versammeln. Die Baalspriester und Elias sollen ihren Gott beim Namen anrufen. Als wahrer Gott soll dann verehrt werden, wer den zündenden Blitzstrahl auf den Altar lenkt. Die Rufe der Baalspriester verhallen ins Leere, während nach Elias. Gebet die Flamme vom Himmel auf den Opferaltar stürzt. Elias lässt die Priester des Götzen Baal töten. Mit dem Regenwunder beschließt der erste Teil.
Nach der Ermordung der Baalspriester hetzt die Königin das Volk auf, Elias zu töten. Er flieht durch die Wüste und kommt auf den Berg Horeb wo ihm der Herr erscheint. Noch einmal kehrt der bereits kampfesmüde Prophet in die Welt zurück, um weiter gegen den Götzendienst zu streiten. Dann jedoch erscheint ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, in dem er zum Himmel emporfährt.
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